Emografien

Frau Gerdas Bilder sind keine Fotos, sondern Emografien. Was sind das eigentlich?

"Ich fotografiere mit dem Bauchnabel. Er ist mein drittes Auge,so man davon ausgeht,
dass das Bauchhirn sich tatsächlich im gleichnamigen Organ befindet."
(Frau Gerda über Frau Gerda)

Ähnlich wie Musik lösen Objekte und/oder Situationen (nicht nur bei mir) Emotionen aus,
Erinnerungen und Gefühle. Sozusagen ein psychophysiologischer Prozess, der durch die bewusste
und/oder unbewusste Wahrnehmung und Interpretation ausgelöst wird und mit physiologischen
Veränderungen und subjektivem Gefühlserleben einhergeht. Das ist der Moment,in dem ich
meine Kamera raushole und den Auslöser betätige, manchmal ohne genau zu wissen warum.

Meine Bilder sind keine Dokumentation von Wirklichkeit sondern mehr so etwas wie Aufnahmen
einer gefühlten Realität. Ich entferne was mich stört, füge Details hinzu und verändere
die Welt wie ich es will. Ich nenne das die Pippi-Langstrumpf-Technik.
Man könnte sagen, ich verwende meine Rohaufnahmen wie ein Maler seine Farben,
ich male also mit Bildern bzw. Teilen davon. Natürlich trifft das nicht auf alle meine Bilder zu.
Manchmal werde ich getrieben von meiner archivarischen Seele und dem Blick auf die kleinen Dinge des Lebens,
dem achtlos beiseite getretenem, dem Müll unserer Zeit.

Meistens weiss ich selber nicht, warum ich etwas tue,
aber es ist auch nicht meine Aufgabe das zu erklären. ;-)
   
                   
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